Die neue Schriftenreihe "Machloket / Streitschriften" -
herausgegeben von Rabbinerin Elisa Klapheck
Soeben erschien Band 1,
"Säkulares Judentum aus religiöser Quelle",
mit Beiträgen von Elisa Klapheck und Ruth Calderon
Verlag Hentrich & Hentrich, ISBN 978-3-95565-084-1
Das säkulare Judentum wird oft fälschlich als Gegensatz zu religiösem Judentum angesehen. Tatsächlich sind viele säkulare Juden gleichzeitig religiös, ja bedingen sich bei ihnen säkular und religiös gegenseitig. Elisa Klapheck sieht die Entwicklungen der jüdischen Tradition als Früchte auf einem religiös-säkularen Spannungsfeld, das bereits in der Tora im Garten Eden angelegt ist. Ruth Calderon deckt mit säkularen Herangehensweisen an das rabbinische Schrifttum verborgene Traditionen gegenüber dem normativ-religiösen Judentum auf. Sie gibt verdrängten Stimmen im Talmud das Wort und erhellt somit eine innerreligiöse kritische Auseinandersetzung, die gerade im israelischen Diskurs wichtige, neue Zeichen setzt. Beide Sichtweisen konturieren die Bedeutung der jüdischen Tradition für die heutige säkulare Wirklichkeit.
Siehe auch
http://www.hentrichhentrich.de/reihe-machloket-streitschriften.html
Aus der Ankündigung der Schriftenreihe
Das Wort Machloket steht für jüdische Streitbarkeit. Wenn im Talmud zwei Rabbiner eine Machloket, einen Streit austragen, geht es aber nicht darum, dass der eine gewinnt und der andere verschwindet, sondern beide Meinungen um des Ganzen willen erscheinen. Diese Art von Streitbarkeit soll die neue Schriftenreihe im Verlag Hentrich & Hentrich bestimmen.
Machloket / Streitschriften eröffnet ein Forum für jüdische Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Gegenwartsfragen.
Den Auftakt machen die Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck und die Tel Aviver Talmud-Gelehrte Ruth Calderon. Sie streiten für eine neue, eine religiös begründete Auffassung von säkularem Judentum. Elisa Klapheck ist Rabbinerin der liberalen Synagogengemeinschaft Egalitärer Minjan in Frankfurt. Ruth Calderon hat die ersten säkularen Jeschiwot in Israel gegründet. Heute ist sie Knesset-Abgeordnete der Partei Jesch Atid.
In den darauf folgenden Ausgaben werden jüdische Autoren wie Stephan Kramer, Lili Feierstein, Hannes Stein, Birgit Klein, Micha Brumlik, Stefana Sabin, Abraham de Wolf für Themen streiten wie
- bürgerschaftliches politisches Engagement als jüdische Praxis
- eine jüdische Wirtschafts- und Sozialethik als Antwort auf die Globalisierung
- eine jüdische Kritik des Christentums und des Islams
- inklusives oder exklusives Judentum in Bezug auf die Anderen
- säkulare Orte jüdischer Praxis
Machloket / Streitschriften erscheint halbjährlich. Die Schriftenreihe will dem jüdischen Anteil an allgemeinen Fragen wie Europa als Wertegemeinschaft, Menschenrechte und demokratischer Rechtsstaat, Religionsfreiheit, angewandte Ethik, Säkularität, usw. ein Forum bieten.